Christian Scholz-Nauendorff

Geschichte der Robotik in Österreich

Mein Assistent übernimmt gerne! Die Entscheidung einen menschenähnlichen Roboter zu bauen ist manchmal auch von solchen Gedanken getragen und absolut keine neue Idee! Selbst in meinem geographischen Umfeld (nein, ich wohne nicht in Silicon Valley) hat es in der Vergangenheit schon einige Forscher gegeben, die dieser Gedanke motiviert hat.

Prof. DI Claus Christian Scholz-Nauendorff

Prof. DI Claus Christian Scholz-Nauendorff hat in Wien mehrere humanoide
Roboter entwickelt und gebaut. Seine Entwicklungen waren der Roboter 
MM6 aus dem Jahr 1958 bis zum MM9 aus dem Jahr 1973. 

Glücklicherweise sind einige Roboter erhalten und im technischen Museum Wien ausgestellt. In dem Heft ITM Praktiker Nr. 6/1990 wurde auf 5 Seiten über Prof. DI Scholz-Nauendorff und seine Roboter berichtet. Im Internet können noch Raritäten, wie ein Interview oder kurze Videos, dazu gefunden werden. Kaum zu glauben was ein Erfindergeist mit so wenig Mitteln bereits 1958 auf die Beine stellt (im wahrsten Sinne des Wortes). Ein österreichischer Pionier der Robotik mit einer interessanten Geschichte. Mehr als 60 Jahre später wirken seine Maschinen einfach und plump, aber viele richtungsweisende Ideen finden sich als erste Ansätze in den Robotern verwirklicht. Auch seine Überlegungen zur Kommunikation zwischen Mensch und Maschine oder von Roboter zu Roboter sind für damalige Möglichkeiten fast revolutionär. Erkennt man doch erste Überlegungen zu einem Protokoll für elektronische Kommunikation. Ansätze zur Gestaltung von künstlicher Intelligenz finden sich ebenfalls in seiner Forschungsarbeit.

Vor allem fasziniert mich die Umsetzung seiner Maschinenmenschen in Bezug auf die wahrlich eingeschränkten Möglichkeiten die Scholz-Nauendorff 1958 zur Verfügung standen. Ende der 50ger Jahre wurden die ersten volltransistorisierter Serienrechner gebaut, unleistbar, immer noch zu groß und zu schwer und unerreichbar für den Forscher aus Wien mit seinem Labor im Wohnzimmer einer Privatwohnung. Darum verneige ich mich vor einem, leider fast unbekannten, österreichischen Robotiker der ersten Stunde!





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